Live-Reviews | Aerogramme - Omas Teich Festival - Großenfehn (27.07.2007) | Manchmal muss man nicht verstehen, warum alles so kommen muss. Ausserdem tun manche Entscheidungen sehr weh. So ist es wohl auch bei Aereogramme passiert. Über Jahre hinweg baute sich die Band Stück für Stück auf und nahm viele Hindernisse in Kauf, kämpfte sich durch Strapazen und diverse Probleme um schliesslich das Handtuch zu schmeissen wo es doch gerade am schönsten war. Dieser Auftritt sollte ihr letzter in Deutschland sein, nur um danach "Lebe wohl" zu sagen. Keine Frage, das wollte man nicht verpassen, da ich Aereogramme für meinen Teil schon vor längerer Zeit in mein Herz geschlossen habe und sie als wundervolles Geschenk an die Menschheit betrachte. Keine andere Band hat mich bis Dato emotional so berührt, keine anderen Melodien klangen so schön in meinen Ohren. Dafür lohnte sich der Eintrittspreis. Auch das stundenlange Warten im tiefen Schlamm nahm man im Kauf. Mit fast anderthalb Stunden Verspätung traten die 5 sympathischen Schotten an. Eine sehr schöne und helle Beleuchtung verzauberte die Stimmung darüber hinaus und im Publikum flogen die ersten Herzluftballons in Richtung Bühne. Aber gleich nach dem ersten Song kam das Unglück. Die Boxen fielen komplett aus. Somit war wieder eine längere Wartezeit angesagt und draußen wurde es auch allmählich kühler. Auch die Band schien relativ angepisst zu sein und somit musste man sich wirklich die Frage stellen, ob sie überhaupt noch auftreten würden. Das wäre wirklich eine herbe Enttäuschung gewesen. Die ganz Wartezeit, der Eintrittspreis für eine Band und die Füße im Schlamm versunken, für nichts? Ein gute halbe Stunde verging bis wieder ein Ton aus der PA kam. Aereogramme kamen auch wieder und entschuldigten sich für die lange Verzögerung. Mittlerweile wurde es auch deutlich leerer im Publikum. Selber Schuld kann ich nur sagen. Was die Band bot war wirklich Märchenhaft. Es lässt sich kaum in Worte fassen, es war reine Emotion was dort geboten wurde. Jeder Ton berührte einen und man muss zu geben, dass einem fast die Tränen in die Augen kamen. Vor allem beim Akustiksong „ I don`t need your love“ musste man sich schon zusammenreißen. Es wurde die ganze Palette der besten Songs der Band abgedeckt, obwohl ich „The unravelling“ doch vermisst habe. Aber wer weiß, evtl. hätten sie auch länger gespielt, wäre da nicht die zweistündige Verspätung gewesen! So blieb es bei ca. 70 Minuten. Hierbei merkte man bei jeder Minute, wie sie mit dem Herzen dabei sind. „Les grandes pensées viennent du coeur“ Immer wieder dieser Engelsgesang der sich hervorragend in diese wunderschönen Melodien einfügte. Zwischendurch dann diese Gefühlstausbrüche in den Songs, die sehr authentisch rüber kamen. Das Publikum schien sichtlich beeindruckt zu sein und lauschte und beobachtete die Band in ihrer Rolle. Das Ganze lief wie in einem Film ab und man hatte das Gefühl mittendrin zu sein. In den Pausen wurde nicht viel geredet, nur etwas gescherzt. Als man dann noch verkündete, dass es sich hierbei um das letzte Konzert in unserem Lande handelte und die Auflösung der Band kurz bevor stand, wurde einem wieder schlagartig klar, dass eine wertvolle und großartige Band Adieu sagt. Getreu nach dem Motto: Nichts ist vorbei, bis es vorbei ist - und dann ist es zu spät. Trotzdem haben Aereogramme mit ihrer Musik das Kunststück vollbracht so viel zu geben, dass es einen noch im Winter erwärmt. Wer hätte vor kurzem noch geahnt und realisiert das der Titel der letzten Platte „My heart has a wish that you would not go“ so wörtlich zu nehmen ist. Jetzt ist der Titel Wirklichkeit geworden, aber dennoch zählt bei dieser Band folgendes Zitat: „Wenn einer allein träumt, bleibt es ein Traum. Träumen wir aber alle gemeinsam, wird es Wirklichkeit
Links: Aerogramme - Omas Teich Festival
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